Brot (Getreide) ist nicht unser ursprüngliches Nahrungsmittel. Erst seit etwa 12.000 Jahren, als der Ackerbau aufkam, wurde Getreide angebaut und Brot gebacken. Heutzutage decken wir einen großen Teil unseres Nährstoffbedarfs aus Getreideprodukten, wie Brot, Gebäck oder Teigwaren, aber diese Ernährung ist nicht immer allen bekömmlich. Die Folgen können z.B ->Reizdarmsymptom, Hautprobleme, Übergewicht, ->Kopfschmerzen, oder eine löchrige Darmschleimhaut (Leaky-Gut-Syndrom) sein, welche zu >Autoimmunkrankheiten führen kann.
Diese Krankheiten können natürlich auch andere Ursachen haben, aber es stellt sich oft heraus, dass glutenhaltige Bestandteile von Brot, Gebäck, Nudeln und Fertiggerichten die Übeltäter sind.
Gluten
->Gluten ist das Klebereiweiß, welches dem Brot seine Form gibt.
Der Weizen vor 50 Jahren enthielt nur 5 % Gluten, heute sind es durch Züchtung 50% geworden, um die Backfähigkeit und die industrielle Verarbeitungsfähigkeit zu verbessern.
Nicht nur im Weizen, sondern auch in anderen Getreidesorten ist Gluten enthalten. Fertigprodukten wird außerdem Gluten als Bindemittel zugesetzt.
Dieses Gluten kann nicht verdaut werden und deshalb Entzündungen verursachen.
Gluten setzt sich aus 4 Eiweißbestandteilen zusammen, aus
- Albuminen,
- Globulinen,
- Prolaminen und
- Glutelinen.
Man kann gegen alle diese Bestandteile des Getreides Unverträglichkeiten haben, aber am meisten machen uns die ->Prolamine zu schaffen. Diese sind
- beim Weizen - Gliadin,
- beim Roggen - Secalin,
- bei Gerste - Hordenin,
- bei Hafer - Avenin,
- bei Mais - Zein.
Am wenigsten verträglich ist das im Weizen enthaltene ->Gliadin:
- Es kann Entzündungen der Dünndarmschleimhaut hervorrufen,
- die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut erhöhen (Leaky-Gut-Syndrom),
- die Absorptionsfähigkeit von Eisen und anderen Nährstoffen herabsetzen,
- ->Autoimmunkrankheiten verursachen,
- das Zusammenspiel von Hormonen und Neurotransmittern im Gehirn stören, was Brain Fog (Gehirnnebel, Konzentrationsstörungen), Erschöpfung, aber auch gesteigerte Nervosität zur Folge haben kann.
-
Gliadin kann zu Übergewicht führen, denn es fördert viscerales Fett, mit welchem die Eingweide ausgekleidet
sind und welches eine entzündungsfördernde Wirkung hat.
- Gliadin kann im Gehirn ein süchtigmachendes Hochgefühl erzeugen, als hätte man Opiate eingenommen, deshalb kann es beim Weglassen von Weizen in den ersten Wochen zu Entzugserscheinungen kommen.
Auch andere glutenhaltige Getreidesorten, wie z.B. Roggen, Gerste, Mais werden oft schlecht vertragen.
Zöliakie
Bei Zöliakie besteht eine lebenslängliche Unverträglichkeit aller glutenhaltiger Nahrungsmittel. weil sonst die Darmschleimhaut entzündlich reagiert. Bis diese Diagnose gestellt wird, vergehen oft Jahre und die Darmschleimhaut ist meist schon geschädigt worden.
Die Krankheit kann viele Gesichter haben, sie braucht nicht nur mit Darmsymptomen einhergehen. Neben
- Durchfall,
- Verstopfung,
- Abmagerung,
- Appetitlosigkeit
können auch ganz andere Beschwerden auftreten, wie z.B.:
- Eisenmangelanämie - im Dünndarm kann das Eisen nicht mehr aufgenommen werden,
- Osteoporose - wegen zu geringer Calcium Aufnahme,
oder neurologische Symptome wie:
- Migräne,
- Kribbeln, ->Gluten Ataxie, das sind Koordinationsstörungen, weil Antikörper gegen Gluten ins Kleinhirn geraten sind.
- Angst, Depressionen . . . . . . .
Die Krankheit wird durch einen Bluttest auf ->Antikörper gegen Gliadin und eine Dünndarmbiopsie ermittelt. Energetische Diagnoseverfahren können eine gute Hinweisdiagnostik sein. Wenn sich hier alle Getreidearten als unverträglich erweisen, sollten weitere Untersuchungen folgen. Doch auch durch eine eine Dünndarmbiopsie kann nicht immer eine Zöliakie diagnostiziert werden, weil die Schäden im Darm meist punktförmig auftreten (Quelle: Prof. Fasano, Die ganze Wahrheit über Gluten).
Dennoch kann es sein, dass es sich nicht um eine Zöliakie handelt, sondern nur um eine Weizenallergie oder eine Glutensensivität.
Glutensensivität
Um eine Glutensensivität kann es sich handeln, wenn die klinischen Untersuchungen auf Zöliakie negativ waren, aber dennoch Unverträglichkeiten bestehen. Eine Glutensensivität kann durch energetische Testungen ermittelt werden. Es besteht die Möglichkeit, dass nicht nur das Gliadin des Weizens, sondern auch die ->Prolamine anderer Getreidearten, wie Roggen, Hafer, Gerste und Mais nicht vertragen werden.
Oft sind es auch die dem Getreide zugesetzten ->Amylase-Trypsin-Inhibtoren (ATI), um es widerstandsfähiger gegen Pilze und Insekten zu machen. Diese Stoffe
können Entzündungen im Darm und andere Symptome erzeugen.
Ein Auslassversuch von Weizen und/oder den ausgetesteten anderen Getreidesorten würde dann eine erhebliche Besserung bewirken. Die Unverträglichkeiten sind mengenabhängig, kleinere Mengen werden oft toleriert. Die Mengen und die Getreidesorten, die vertragen werden sind ganz individuell, jeder hat hier seine eigene Empfindlichkeit. Am besten werden hier ältere Sorten vertragen, wie z.B. Dinkel, Emmer, Kamut, Einkorn weil diese weniger Gluten enthalten und weniger hochgezüchtet sind.
Nicht selten ist eine Unverträglichkeit von verschiedenen Getreidearten auch mit einer Unverträglichkeit von Milch vergesellschaftet. Es kann sich dabei um eine Laktoseintoleranz, eine Unverträglichkeit von Milchzucker handeln, weil der Dünndarm wegen Glutenverzehr bereits geschädigt worden ist oder das Milcheiweiß (Kasein) kann nicht verarbeitet werden.
Allergien gegen Weizen und andere Getreidearten
->Allergien gegen Weizen und andere Getreidesorten gibt es als Sofort- oder Spätreaktion. Es kann zu Hautproblemen, Erscheinungen an der Mundschleimhaut, Bauch- oder Atemwegsproblemen kommen, Bekannt ist hier das Bäckerasthma.
Allergien werden in der Schulmedizin durch Haut- oder Bluttests diagnostiziert, auch energetische Tests aus der Naturheilkunde sind hier sehr nützlich.
Oft handelt es sich bei dieser ->Allergie um eine Kreuzreaktion, wenn z.B. auch Allergien auf Gräser- oder Getreidepollen bestehen. Weizenallergie kann individuell mit ->Allergien gegen die Urformen des Weizens wie Dinkel, Emmer, Urkorn... vergesellschaftet sein. Im Falle einer ->Allergie hilft nur der Verzicht auf die unverträglichen Getreidesorten, aber es zahlt sich aus.
Auf Gluten verzichten, wie kann ich das umsetzen?
- Stellen Sie eine Liste auf mit Lebensmitteln, die Sie täglich essen.
- Kennzeichnen Sie die erlaubten Lebensmittel mit grün, die unerlaubten rot.
- Suchen Sie für die rot gekennzeichneten Lebensmittel Alternativen, z.B. Haferbrot anstatt Weizenbrot, Reis statt Weizennudeln.
- Überprüfen Sie die Lebensmittel in Ihrer Küche und Speisekammer. Studieren Sie dabei auch die Zutatenlisten von Fertiggerichten. Bedenken Sie, dass z.B. Wurst oder Bier ebenfalls Gluten enthalten.
- Legen Sie die Lebensmittel, welche Sie nicht vertragen abseits in eine Kiste für Familienmitglieder oder Freunde, welche diese Allergie- oder Unverträglichkeit nicht haben.
- Machen Sie eine Einkaufsliste. Eine Auswahl glutenfreier Lebensmittel finden Sie ->hier.
- Achten Sie auf faserreiche Kost mit viel Obst und Gemüse, das trägt zur Erneuerung der angegriffenen Dünndarmschleimhaut bei.
- Verwenden Sie gesunde Öle, wie Kokos- oder Olivenöl. Essen Sie ca. 2 mal wöchentlich Fisch.
- Falls Sie oft verreisen oder auswärts essen, können Sie kostenlose ->Glutenfrei-Apps auf Ihr Smartphone laden. Hier werden Restaurants gezeigt, in welchen Sie glutenfrei essen können.
- Sollten Sie in den ersten Wochen glutenfreier Ernährung Entzugserscheinungen haben, wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und schlechte Stimmung, das geht vorüber.
Gerne bin ich Ihnen behilflich.
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