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Darm und Autoimmunkrankheiten

Mit freundlicher Genehmigung der Fa.Ardeypharm GmbH
Mit freundlicher Genehmigung der Fa.Ardeypharm GmbH

 Im Darm befinden sich ca. 400 verschiedene Bakterienstämme, welche für ca. 80% unseres Immunsystems verantwortlich sind (->Mikrobiom). Bei einer ausgewogenen Darmflora sorgen die guten Bakterien dafür, dass die schlechten Bakterien nicht überhand nehmen. Eine schlechte Bakterienzusammensetzung (Dysbiose) oder ->unverträgliche Nahrungsmittel können für zahlreiche gesundheitlichen Störungen verantwortlich sein ( siehe auch ->Darmstörungen) und schließlich zu einer durchlässigen Darmschleimhaut (Leaky-Gut-Syndrom) führen. Dieses Leaky-Gut-Syndrom ist eine wichtige Ursache für Autoimmunkrankheiten.

Wie kommt es zu einem Leaky-Gut-Syndrom?

Ursache einer durchlässigen Darmschleimhaut (Leaky-Gut-Syndrom) ist eine schlechte Darmflora mit einer ungünstigen Bakterienzusammensetzung (Dysbiose). Diese entsteht durch:

  • schlechte Ernährung mit vielen Fertiggerichten,
  • Konservierungsstoffe,
  • Pilze und Parasiten,
  • zu viele Genussmittel,
  • Medikamente, besonders Antibiotika, Antibabypille,
  • unverträgliche Lebensmittel, wie z.B. Kuhmilch oder Weizen . . . .

Es kommt zu Gärprozessen im Darm mit giftigen Abbauprodukten. welche zu einer entzündlichen Veränderung der Darmschleimhaut führen und die Epithelzellen im Darm, die Tight Junctions löchrig machen können.

Nach neuesten Erkenntnissen kann das Weizengluten, das Gliadin, bewirken, dass übermäßig viel Zonulin freigesetzt wird. ( siehe auch ->Blog Brot.)

Zonulin ist ein Eiweißstoff, welcher die Abstände zwischen den Darmzellen vergrößert und die Darmschleimhaut undicht macht. Folglich gelangen immer mehr unverdaute Nahrungspartikel ins Blut, welche dort fehl am Platze sind.

Was versteht man unter Autoimmunkrankheiten

Autoimmunkrankheiten sind chronisch entzündliche Erkrankungen, bei denen das Immunsystem fehlgeleitet wurde und deshalb körpereigene Zellen angegriffen werden. Das Immunsystem hat die Aufgabe, Viren, Bakterien oder Fremdstoffe im Körper aufzuspüren und zu eliminieren. Zuständig sind hier spezielle weiße Blutkörperchen, die T-Lymphozyten, die in der Thymusdrüse "geschult" werden, damit sie "Freund und Feind" unterscheiden können.

Bei zu vielen Fremdpartikeln können jedoch die T-Lymphozyten nicht mehr erkennen, ob es sich um Fremdkörper oder körpereigene Gewebsteile handelt und folglich werden letztere ebenfalls von den T-Lymphozyten, den Fresszellen attackiert.

Wie können durch ein Leaky-Gut-Syndrom Autoimmunkrankheiten entstehen?

Wegen der undichten Darmschleimhaut gelangen immer mehr Nahrungspartikel ins Blut, welche zunächst noch alle von den körpereigenen Fresszellen eliminiert werden können. Bald aber kommt es zu einer Überforderung des Immunsystems und auch gesunde Gewebszellen werden angegriffen. Das sind z.B.:

  • bei Hashimoto, Morbus Basedow - Schilddrüsenzellen,
  • bei Multiple Sklerose - die Myelinscheiden des Nervensystems,
  • bei Diabetes Typ 1 - die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse,
  • bei Chronischer Polyarthritis - die Zellen der Gelenksinnenhaut . . . . .

Diagnose des Leaky-Gut-Syndroms

Besteht aufgrund der Symptome der Verdacht eines Leaky Gut Syndroms kann im Blut der Marker Zonulin bestimmt werden. Ist er erhöht, ist ein Leaky Gut wahrscheinlich.

Im Stuhl weisen, neben einer schlechten Bakterienzusammensetzung, das Alpha-1-Antitrypsin oder das sekretorische IgA auf eine durchlässige Darmschleimhaut hin.

Therapie

Da Autoimmunkrankheiten langwierig und schwer zu behandeln sind, sollte man es erst gar nicht so weit kommen lassen und den undichten Darm heilen:

  • Die Ernährung ist das A und O. Es sollte vor allem auf Milch und Weizen, sowie auf andere unverträgliche Nahrungsmittel verzichtet werden.
  • Da die Aufnahme von Vitalstoffen bei einem löchrigen Darm behindert ist, müssen fehlende Vitamine und Mineralstoffe erganzt werden.
  • Zink ist zum Aufbau der Darmschleimhaut besonders wichtig.
  • Zum Abdichten der Darmschleimhaut können die Aminosäure L-Glutamin oder Curcuma nützlich sein.
  • Darmgifte können z.B. durch Medizinische Kohle oder Heilerde gebunden und aus dem Darm entfernt werden.
  • Ist der Darm gereinigt, die Darmschleimhaut weitgehend abgedichtet, müssen die guten Darmbakterien durch entsprechende Präparate (Probiotika) gefördert werden.
  • Ballaststoffreiche Nahrung (Präbiotika), auch ->Resistente Stärke ist Futter für die guten Darmbakterien. Durch sie wird ->Buttersäure hergestellt, welche zum weiteren Abdichten der Darmschleimhaut dient.

Gerne ermittle ich für Sie ein individuelles Therapiekonzept

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