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Wetterfühligkeit

Gewitterwolken über Petershausen. Vor Gewitter können Menschen, die darauf empfindlich sind, Migräne,  Gelenk- oder Narbenschmerzen bekommen.
Ein Unwetter bahnt sich an

Als Folge des Klimawandels auf der Erde gibt es jetzt viele Wetterschwankungen mit Hitzewellen, Stürmen, Starkregen und Gewittern.

Wetterfühligkeit ist ein unspezifisches Krankheitsbild. Der Organismus ist nicht mehr so anpassungsfähig auf diese vielen Wetteränderungen und reagiert mit Symptomen.

 

Die Symptomatik ist sehr vielgestaltig, denn jeder reagiert auf die starken Temperatur- und Luftdruckänderungen individuell anders. Die vielen Wetterereignisse machen chronisch kranken

oder geschwächten Menschen, am meisten zu schaffen.

Ein bisschen Müdigkeit bei Sturm, abruptem Temperaturwechsel oder Gewitter ist normal, da es sich hier um einen lebenserhaltenden Schutzreflex aus der Urzeit handelt: In früheren Zeiten mussten die Menschen bei Unwetter unbedingt zu Hause bleiben.

Treten aber stärkere Symptome, wie Migräne, rheumatische Schmerzen oder Kreislaufbeschwerden auf, sollte man etwas dagegen tun.

Steigt die Temperatur, so reagiert der Körper mit Erweiterung der Gefäße und sinkendem Blutdruck. Bei Menschen mit niedrigem Blutdruck sind Schwindel, Abgeschlagenheit und Schlafstörungen die Folgen.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass sich bei Föhn oder heranziehendem Gewitter mehr Unfälle im Straßenverkehr ereignen, weil die Reaktionen langsamer sind und es zu Konzentrationsstörungen kommen kann.

Bei Fön oder Hereinströmen atlantischer Kaltluft kann es wegen der Luftdruckänderungen zu Kopfschmerzen oder Migräne kommen. Blutdruck und Kreislauf geraten durcheinander.

Bei Einströmen atlantischer Kaltluft oder nasskaltem Wetter schmerzen ->Operationsnarben und alte Knochenbruchstellen häufig, oder es macht sich das ->Rheuma bemerkbar.

 

Eine stabile Hochdrucklage kann dagegen positive Auswirkungen auf das Befinden haben.

 

Es gibt auch eine sogenannte Wettervorfühligkeit, bei welcher Gewitter schon ein bis zwei Tage vorher mit Beschwerden reagiert wird, denn Gewitter lösen schwache elektromagnetische Impulse, sogenannte "Sferics" aus, welche auch von Tieren, wie Vögeln oder Insekten wahrgenommen werden, die sich dann in Sicherheit bringen.

Von sensiblen Menschen können diese "Sferics" registriert werden.

Oft ist es zweckmäßig, ein Tagebuch zu führen, bei welcher Wetterlage man mit welchen Beschwerden zu kämpfen hat. Wenn man sich z.B. durch den Biowetterbericht informiert, kann man sich auf bestimmte Wetterlagen einstellen und gegebenenfalls größere Anstrengungen vermeiden.

Wieso sind manche Menschen wetterfühlig und andere nicht?

Das vegetative Nervensystem, welches aus Sympathikus und Parasympathikus besteht, hilft uns, sich an veränderliche Verhältnisse wie Temperatur- und Luftdruckschwankungen anzupassen.

Wenn wegen Stress oder Krankheiten das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus nicht mehr gelingt (siehe auch bei ->Irisdiagnose),

können wir wetterfühlig werden.

Bei Überwiegen des Sympathikus bekommen wir Herzklopfen oder Bluthochdruck,

bei Überwiegen des Parasympathikus kommt es zu Müdigkeit und Antriebslosigkeit.

Eine kranke oder geschwächte ->Schilddrüse kann ebenfalls zu Wetterfühligkeit oder Wetterempfindlichkeit führen, weil dann die Regulationsfähigkeit beeinträchtigt ist.

Unterschied zwischen Wetterfühligkeit oder Wetterempfindlichkeit

Handelt es sich um leichte subjektive Symptome, wie etwa Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche, spricht man von Wetterfühligkeit.

Wetterempfindlichkeit besteht bei Menschen mit Vorerkrankungen. Sie reagieren mit deutlich stärkeren Symptomen, wie ->Kopfschmerzen, Migräne, ->Narbenschmerzen oder ->Gelenkbeschwerden.

Wetterfühligkeit in der chinesischen Medizin

In der ->Chinesischen Medizin gibt es, den Wandlungsphasen und Meridianen entsprechend, 5 Konstitutionstypen. Man erkennt sie am Körperbau, an den Vorlieben und am Verhalten.

Natürlich gibt es häufig auch Mischtypen.

Über die Ernährung kann man ausgleichend auf Wetterkapriolen einwirken (siehe->Chinesische Ernährungslehre)

  • Vor allem die Lebertypen vertragen Wind und starke Wetteränderungen schlecht. Sie bekommen dann leicht Kopfschmerzen, Nackenverspannungen oder Gelenkschmerzen.
    • Saure Gurken, Tomaten, grüne Salate wirken im Sommer kühlend und entspannen die Leber. Grüne Gemüse können auch im Winter die Leber stärken.
  • Die Herztypen leiden bei Sommerhitze oder plötzlicher Kälte an Herz- und Kreislaufproblemen.
    • bittere Nahrungsmittel, wie z.B. Hafer, Endiviensalat, Oliven stärken das Herz.
  • Die Milztypen reagieren bei Feuchtigkeit mit Ödemen und Gelenkbeschwerden.
    • Leicht süß schmeckende Nahrungsmittel, wie Kartoffeln, Hirse oder Reis stärken die Milz. Sie wirken warm und trocken.
  • Die Nierentypen leiden im Winter, in der kalten Jahreszeit mit wenig Licht an Antriebslosigkeit , Depressionen und neigen zum Frieren.
    • Wärmende Nahrungsmittel, wie warme Gemüsesuppen wären ideal. Rohkost wirkt kühlend und sollte bei kaltem Wetter gemieden werden.
  • Die Lungentypen bekommen im Herbst oft Erkältungskrankheiten.
    • Bei kaltem Wetter wirken Ingwertee oder Gewürze wie Paprika, Pfeffer, Kardamon... erwärmend. Wintergemüse wie Lauch, Kohl oder Fenchel wirken ebenfalls warm.

Wie kann man starke Wetterfühligkeit lindern?

  • Ursache der Wetterfühligkeit ist oft mangelnde Regulationsfähigkeit des Körpers. Man kann den Körper trainieren, indem man öfters Spaziergänge an der frischen Luft unternimmt, den Organismus durch wechselwarme Fußbäder oder wechselwarmes Duschen abhärtet. Für den, der es verträgt, können regelmäßige Saunabesuche sinnvoll sein.
  • Bei Sommerhitze wären kalte Fuß- oder Armbäder gut, ebenso kühlende Lebensmittel, wie Rohkost, Obst und Salate. Da man beim Schwitzen viel Salz verliert, sollte das Essen gut gesalzen werden.
  • Ausreichend trinken erhöht die Regulationsfähigkeit. Es sollte Mineralwasser oder lauwarme Kräutertees, z.B. Melisse, Salbei oder Pfefferminze sein. Unverdünnte Obstsäfte haben einen zu hohen Zuckergehalt. Kaffee und Schwarztee sollte man meiden, da sie dem Körper Flüssigkeit entziehen.
  • Durch einen geregelten Tagesablauf mit geregelten Mahlzeiten wird Stress reduziert und damit die Regulationsfähigkeit gefördert.
  • Bei der Ernährung ist auf vitamin- und mineralstoffreiche Zutaten zu achten und Fertiggerichte sind zu meiden.
  • Eventuell kann man mit ->Schüssler-Salzen der Mineralstoffhaushalt ausgeglichen werden. Das müsste ganz individuell geschehen, die Nr.2,3,7,8 wären hier am häufigsten.
  • Melisse in Form von Tee oder ->spagyrischen Tropfen stärkt das Vegetativum und hilft bei Schlafstörungen oder ->Magen-->Darmbeschwerden.
  • Kalter oder lauwarmer Pfefferminztee wirkt kühlend. Auf die Stirn aufgetragenes Pfefferminzöl kann bei ->Kopfschmerzen und ->Migräne sehr hilfreich sein.
  • Salbeitee reguliert den ->Hormonhaushalt und hilft gegen vermehrtes Schwitzen.
  • Weißdorn - erhältlich als homöopathisches oderm ->spagyrisches Präparat - wirkt lindernd bei Kreislaufbeschwerden.
  • Lavendel, Melisse, Baldrian und Passionsblume können bei innerer Unruhe oder Schlafstörungen hilfreich sein.
  • ->Akupunktur oder Akupressur kann große Wetterempfindlichkeit lindern, es gibt besondere Akupunkturpunkte gegen Wetterfühligkeit.
  • Wenn man sehr stark auf Wetterumschwünge reagiert, ist das ein Zeichen, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, dass z.B. eine starke Schadstoffbelastung vorliegt oder der Organismus durch ein Herdgeschehen geschwächt ist. ->Herdsuche und schonende ->Entgiftung oder ->Ausheilung des Krankheitsherdes wäre dann die beste Therapie.

Gerne bin ich Ihnen bei der Auswahl der Maßnahmen behilflich.

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