· 

Nachtschattengewächse

Paprika, Tomaten, Auberginen und Kartoffeln sind in der Küche äußerst beliebt.
Paprika, Tomaten, Auberginen und Kartoffeln sind in der Küche äußerst beliebt.

Kartoffeln, Tomaten, Auberginen und Paprika gehören, wie viele weitere Gemüse-, Gewürz- und Genusspflanzen zu den ->Nachtschattengewächsen, den Solanaceaen.

Einige von ihnen sind äußerst giftig, wie z.B. die Tollkirsche (Belladonna) oder das

schwarze Bilsenkraut (Hyoscyamus niger). Die Bezeichnung "Nachtschatten" kommt aus dem späten Mittelalter und bedeutete damals "Nachtschaden".

 

Eine Theorie sagt aus, dass ihre Inhaltsstoffe bei Albträumen, dem sogenannten "Nachtschaden" hilfreich gewesen wären.

Nach einer andere Theorie hätten diese Pflanzen nachts solche Düfte verbreitet,

dass die Menschen ->Kopfschmerzen bekommen hätten, den sogenannten "Nachtschaden".

 

Was ist das Besondere an diesen Pflanzen ?

Warum ist der Genuss von Kartoffeln, Tomaten, Paprika oder Auberginen

nicht immer gesundheitsförderlich ?

Kartoffeln, Tomaten, Auberginen oder Paprika liefern uns zwar wichtige Vitamine und Mineralstoffe und sind in der Küche sehr beliebt, aber es werden auch oft ->Allergien und

->Unverträglichkeiten gegen diese Gemüsesorten ermittelt.

Die Nachtschattengewächse enthalten giftige Stoffe, sogenannte ->Alkaloide (z.B. Solanin, Tomatin, Capsaicin). Das sind stickstoffhaltige Abbauprodukte, die die Pflanzen als Schutz vor Fressfeinden, wie Insekten und Mikroben bilden. Diese Stoffe sind entzündungsfördernd und haben die Eigenschaften, die Zellwände der jeweiligen Insekten aufzulösen.

Besonders Leute, die gegen diese Stoffe empfindlich sind oder zu ->Autoimmunkrankheiten neigen, sollten bei der Zubereitung von Nachtschattengewächsen einiges beachten. (s.u.)

Eine akute Vergiftung mit diesen ->Alkaloiden ist beim Menschen heutzutage selten. Die Folgen wären Kratzen im Hals, Verdauungs- und Bewusstseinsstörungen. Nimmt man aber regelmäßig zu viel dieser ->Alkaloide auf, kann es zu -> Darmentzündungen oder einem durchlässigen Darm, dem Leaky-Gut-Syndrom kommen, da die Stoffe mit ihren zellwandauflösenden Eigenschaften

die ->Tight junctions im Darm auflösen und die Darmbarriere undicht machen können.

Als Folge davon würden größere Moleküle aus der Nahrung in die Blutbahn gelangen. Durch die folgliche Irritierung des Immunsystems würden ->Rheuma und andere ->Autoimmunkrankheiten entstehen oder diese chronischen Krankheiten noch schlimmer werden.

Was ist bei der Zubereitung Nachtschattengemüsepflanzen zu beachten?

Die heutigen Züchtungen der Kartoffelpflanze enthalten nicht mehr so viel ->Solanin wie in früheren Zeiten, aber vor allem die grünen Teile und auch die ungekochten Knollen und die Schalen enthalten viel ->Solanin. Deshalb sollte man rohe oder ungeschälte Kartoffeln nicht verzehren. Bei der Zubereitung ist darauf zu achten, dass die Triebe und grünen Stellen

vollständig herausgeschnitten werden. Wenn die Kartoffeln mit Wasser bedeckt gekocht werden, entweicht das ->Solanin ins Kochwasser. Man sollte aber das Kochwasser nicht weiterverwenden,

da das ->Solanin wasserunlöslich ist.

Auf kühle, trockene Lagerung der Kartoffeln ist zu achten, damit wenig Triebe gebildet werden. Man sollte sie nicht zu lange lagern und Druckstellen beim Kauf vermeiden, denn alles was die Kartoffeln stresst, lässt sie ->Solanin produzieren.

Süßkartoffeln gehören nicht zu den Nachtschattengewächsen und enthalten kein ->Solanin.

Tomaten sind zwar vitamin- und mineralstoffreich und enthalten das krebsverhütende Lykopin, welches aus ihrem der roten Farbstoff hervorgeht. Die unreifen grünen Früchte und die Stielansätze der reifen Tomaten enthalten das Alkaloid ->Tomatin, welches dem ->Solanin sehr ähnlich ist. Entfernt man jedoch die Stielansätze von reifen Tomaten kann man sie roh oder gekocht essen, außer es besteht eine ->Unverträglichkeit wegen ->Histaminintoleranz,

da sie sehr histaminhaltig sind. Der Genuss von Marmelade aus grünen Tomaten sollte vermieden werden.

Auberginen haben viele wertvolle Inhaltsstoffe und kurbeln den Stoffwechsel an.

Sie sind sehr kalorienarm und dienen bei Vegetariern oft als Fleischersatz. Vor allem die unreifen Früchte mit grünen Stellen enthalten ->Solanin, man sollte sie bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Zum roh essen sind Auberginen nicht geeignet. Wenn man Auberginen vor oder nach dem Kochen oder Braten schält, sind sie noch bekömmlicher.

Paprika kann als Gemüse oder Gewürz verwendet werden.

Die Schärfe wird durch den Stoff ->Capsaicin erzeugt. Er dient zur Abwehr von Pilzen und Bakterien. Er regt die Durchblutung an und kann entzündungshemmend wirken, wird aber von geschwächten Menschen nicht immer vertragen.

Die Paprikaschoten gibt es in roter, gelber und grüner Farbe. Sie enthalten sehr viel Vitamin C und sind stärkend fürs Immunsystem. Früher waren die grünen Paprikaschoten solaninhaltiger als die roten und gelben. Durch Züchtung wurde der ->Solaningehalt jedoch reduziert.

Paprikaschoten aller Farben sind gut zum rohen Verzehr oder gekocht als Gemüse geeignet.

 

Hier können Sie einen Termin vereinbaren:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0